WCH-Promotionsförderung

Seit 2018 vergibt der WissenschaftsCampus Halle Promotionsstipendien zur "Überbrückungsförderung" an DoktorandInnen der WCH-Mitglieder. Bis zu drei Monaten werden mit 9.000 EUR finanziert.

Bei Interesse können Sie sich bei der WCH-Koordinatorin Dr. Anne-Laure Tissier melden.

 

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WCH-Stipendiatin wird mit dem Hans H. Ruthenberg-Graduierten-Förderpreis 2017 ausgezeichnet

Preisträgerin Ulrike Beukert (Foto: privat)

Ulrike Beukert gehört zu den zwei Preisträgerinnen des Hans H. Ruthenberg-Graduierten-Förderpreises des Jahrgangs 2017. Sie erhält den Preis für ihre am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben angefertigte Master-Arbeit „Genome-based identification of heterotic patterns in rice“, mit der sie ihr Studium der Nutzpflanzenwissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) erfolgreich abgeschlossen hat. Der Preis ist mit insgesamt 7.500 Euro dotiert.

Im Rahmen ihrer Masterarbeit identifizierte Ulrike Beukert optimale Elternlinienkombinationen für die Entwicklung von Reishybridsaatgut auf der Basis anspruchsvoller biostatistischer Analysen von Ertrags- und Genmarkerdaten. Sie liefert damit einen wichtigen Beitrag für die ressourcenschonende Produktionssteigerung eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel der Welt.

Mit der Verleihung des Hans H. Ruthenberg-Graduierten-Förderpreises werden die herausragende Studienleistungen Ulrike Beukerts bereits zum zweiten Mal ausgezeichnet: Aufgrund ihrer exzellenten Noten war sie während ihres Studiums Stipendiatin der Bayer CropScience AG, des IPK sowie der MLU auf Initiative des WissenschaftsCampus Halle. „Die Auszeichnung der Masterarbeit zeigt, dass die gezielte Nachwuchsförderung exzellente Studierende motiviert, ihre wissenschaftlichen Fähigkeiten zur Bewältigung von globalen Herausforderungen wie der Ernährungssicherung einzubringen", sagt Prof. Dr. Jochen Reif, Leiter der Abteilung Züchtungsforschung des IPK. Jochen Reif, der ebenfalls Träger des Hans H. Ruthenberg-Graduierten-Förderpreises ist, betreute die Masterarbeit wissenschaftlich gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Pillen, Sprecher des WissenschaftsCampus Halle „Pflanzenbasierte Bioökonomie“ und Professor für Pflanzenzüchtung an der MLU.

Ulrike Beukert setzt ihre wissenschaftliche Karriere am Julius-Kühn-Institut in Quedlinburg im Bereich Resistenzforschung und Stresstoleranz fort. Den Hans H. Ruthenberg-Graduierten-Förderpreis wird sie anlässlich des Tropentags am 20.09.2017 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn erhalten.

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Zweites WCH-Stipendium an UFZ vergeben

Im Jahr 2017 hat der WCH sein Stipendium für hochtalentierte Studierende auf dem Gebiet der Bioökonomie an das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) vergeben. Prof. Dr. Bruno Bühler, der Vertreter des UFZ im Direktorium des WCH wählte Frau Apeksha Chandrashekar unter allen Bewerbern aufgrund ihrer bisherigen Leistungen und Qualifikationen aus. Die 25-Jährige studiert an der Martin-Luther-Universität den Master Pharmaceutical and Industrial Biotechnology und wird nun mit dem Stipendium ein Forschungspraktikum im Bereich der Produktion neuer und hochwertiger Pflanzeninhaltsstoffe am UFZ absolvieren können.

Das WCH-Stipendium umfasst den BAföG-Höchstsatz und wird für maximal sechs Monate unabhängig von Einkommen und Staatsangehörigkeit vergeben. Frau Chandrashekar wird das Forschungspraktikum am 1. Mai 2017 antreten.

Das WCH-eigene Stipendium wurde im vergangenen Jahr an Frau Christin Mannewitz von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle vergeben. Die Textildesign-Studentin untersuchte das Potenzial pflanzlicher (Rest-)Stoffe für die Materialgewinnung und experimentierte so mit Stroh zur Papiergewinnung. Die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentierte Frau Mannewitz in ihrer Masterthesis „Bio, Ökonomie und die Hoffnung aus Stroh Gold zu machen“ sowie auf zahlreichen Messen, beispielsweise auf der Heimtextil 2017 in Frankfurt am Main.

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Zweite Förderung durch KWS und Syngenta

Dr. Christopher J. Basten (Syngenta Biotechnology, Inc.Durham, USA), Leonhard Sommer (Stipendiat), Dr. Monika Spiller (Syngenta Seeds GmbH, Bad Salzuflen), Prof. Klaus Pillen (Universität Halle) (v.l.n.r)

Zum zweiten Mal in Folge werden zwei Studierende der Agrarwissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg durch Industriestipendien, die vom WCH eingeworben wurden, gefördert. So erhielten Frau Maria Umann als eine von drei NachwuchswissenschaftlerInnen das Ferdinand-von-Lochow-Stipendium der KWS GETREIDE und Herr Leonhard Sommer das Stipendium der Syngenta Seeds GmbH.

Die Syngenta Seeds GmbH unterstützt mit ihrem Hochbegabten-Stipendium Herrn Leonhard Sommer für sein gesamtes, zweijähriges Masterstudium in Agrarwissenschaften, Fachrichtung Agrarische Landnutzung. Das Stipendium entspricht dem BAföG-Höchstsatz und umfasst überdies ein zweimonatiges Trainee-Programm im Unternehmen und eine Masterarbeit unter Betreuung von Prof. Dr. Jochen C. Reif (IPK Gatersleben) und Prof. Dr. Klaus Pillen (MLU Halle).

Frau Maria Umann studiert den Master Agrarwissenschaften, Fachrichtung Agrarische Landnutzung, und erhält für ein Jahr 500 Euro monatlich. Zentraler Bestandteil des KWS-Stipendiums ist ein zehnwöchiges Praktikum an einem der weltweiten KWS Standorte. Die KWS will neben der Praxis und Orientierung für Talente in der Landwirtschaft mit dem Stipendium unternehmerisches Denken junger Nachwuchswissenschaftler fördern.

„Viele an meiner Uni kennen dieses Stipendium mittlerweile. Deshalb freue ich mich umso mehr, in die enge Auswahl gekommen zu sein“, erklärt Umann und ist überzeugt, dass die Pflanzenzüchtung auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird. Für sie sowie für Thea Mi Weiß (Universität Hohenheim) und Christopher Schuldt (Hochschule Osnabrück), die ebenfalls ausgezeichnet wurden, steht fest, dass sie dabei einen Beitrag leisten wollen.

Unter dem Dach des WissenschaftsCampus Halle werden seit 2013 regelmäßig Masterstipendien zur Nachwuchsförderung eingeworben. Mit Hilfe des finanziellen Anreizes aus der Industrie soll u.a. das Interesse der Studierenden für die Belange der pflanzenbasierten Bioökonomie geweckt werden.

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Zweites Ferdinand-von-Lochow-Stipendium: Praxis und Orientierung für Talente in der Landwirtschaft

Verleihung des Ferdinand-von-Lochow-Stipendiums der KWS (Maria Umann 5. von links)

Zum zweiten Mal erhalten drei Studierende die Auszeichnung, mit der KWS Getreide in Wohlde im Sinne des „Roggenkönigs“ Ferdinand von Lochow III. den Pioniergeist und das unternehmerische Denken junger Nachwuchswissenschaftler fördert.

In Kooperation mit den jeweiligen Hochschulen wurden Maria Umann (Universität Halle), Thea Mi Weiß (Universität Hohenheim) und Christopher Schuldt (Hochschule Osnabrück) ausgezeichnet. „Für uns ist das Stipendium attraktiv, weil es die wissenschaftliche Ausbildung fördert und durch den Praxisteil Einblicke ins Unternehmen ermöglicht“, sind sich Maria Umann und Thea Mi Weiß einig. Umann studiert im neunten Semester Agrarwissenschaften in Halle und Weiß, nach dem Bachelor-Studium an der ETH Zürich, jetzt im dritten Master-Semester Crop Sciences in Hohenheim. Beide erhoffen sich durch das Stipendium Erfahrungen, die ihnen bei der Entscheidung für den beruflichen Werdegang weiterhelfen.

„Viele an meiner Uni kennen dieses Stipendium mittlerweile. Deshalb freue ich mich umso mehr, in die enge Auswahl gekommen zu sein“, erklärt Umann, der vor allem die Herangehensweise des Unternehmens gefiel. „Ich hatte von Beginn an das Gefühl, dass die Persönlichkeit im Vordergrund steht“, schildert sie ihre ersten Eindrücke. Ihr starkes Interesse an der Pflanzenzüchtung sei durch ihren Bezug zur Natur seit ihrer Kindheit entstanden. „Ich bin überzeugt davon, dass die Pflanzenzüchtung auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird“, sagt Umann. Für sie steht fest, dass sie dabei einen Beitrag leisten will.

 „Die Stipendiaten haben uns überzeugt und gezeigt, dass sie Unternehmergeist und Forscherdrang mitbringen“, sagte Jürgen Leitzke, Leiter der Business Unit Getreide, bei der feierlichen Übergabe der Urkunden während der EuroTier in Hannover. Für die Zeremonie war auch der Urenkel des „Roggenkönigs“, Ferdinand von Lochow VI., angereist. Er zeichnete mit seinem Fotovortrag ein lebendiges Bild der Familienhistorie und stellte für die Nachwuchswissenschaftler so den Bezug zum Namensgeber für das Stipendium her. Auch Stipendiaten aus dem vergangenen Jahr, Antonia Lisker (Uni Halle) und Julius Meine (HS Osnabrück), sowie Professor Hans-Werner Olfs (HS Osnabrück) und Professor Klaus Pillen (Uni Halle) waren nach Hannover gekommen, um über ihre Erfahrungen aus dem Premierenjahr zu berichten.

Der dritte Stipendiat, Christopher Schuldt, der im vierten Semester Landwirtschaft an der Hochschule Osnabrück studiert, war in Hannover noch nicht dabei, weil er gerade ein Auslandssemester in den USA verbringt.

Über das Ferdinand-von-Lochow-Stipendium der KWS:

Mit dem Ferdinand-von-Lochow-Stipendium werden von KWS Getreide in Wohlde in Zusammenarbeit mit Bildungsträgern die Pionierarbeit und Errungenschaften des „Roggenkönigs“ Ferdinand von Lochow III. (1849-1924) gewürdigt. Außerdem dient die Förderung der vornehmlich agrarwissenschaftlichen Aus- und Fortbildung als Ansporn für Unternehmergeist bei Nachwuchstalenten. Die Stipendiaten erhalten für ein Jahr 500 Euro monatlich. Zentraler Bestandteil des Stipendiums ist ein zehnwöchiges Praktikum an einem der weltweiten KWS Standorte.

Ferdinand von Lochow III. (1849-1924) begann 1881 als Landwirt auf seinem Rittergut in Petkus mit der Züchtung von Winterroggen. Mit der von ihm dort erstmals verwendeten „Einzelpflanzenauslese mit Nachkommenschaftsprüfung“ erzielte er 1882 überragenden Erfolg und legte den Grundstein für den Ertragsfortschritt von heute und die heutige KWS Lochow GmbH.

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Der richtige Weg für die berufliche Zukunft in der Agrarbranche

Die KWS Ferdinand-von-Lochow-Stipendiatin Antonia Lisker hat ihren zweimonatigen Praxiseinsatz bei KWS in England verbracht. (Foto: KWS UK)

Die KWS Ferdinand-von-Lochow-Stipendiatin Antonia Lisker aus Halle über ihren Auslandsaufenthalt bei KWS in England.

Antonia Lisker ist eine der drei ersten Studenten, die 2015 mit dem neuen KWS Ferdinand-von-Lochow-Stipendium ausgezeichnet wurden. Damit fördert die KWS Lochow GmbH in Zusammenarbeit hier mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter Federführung des WissenschaftsCampus Halle für ein Jahr die Forschungsarbeit der 25-jährigen Masterstudentin der Agrarwissenschaften. Teil dieser Förderung ist der zweimonatige Praxiseinsatz bei der KWS UK in Thriplow.

„Ich bin hier schon richtig gut angekommen, wurde von dem Team herzlich begrüßt und direkt in die Arbeitsabläufe integriert“, so schildert die 25-jährige Lisker ihre ersten Eindrücke in England. Bei KWS UK arbeitet sie hauptsächlich im Labor und lernt die Doppelhaploiden-Produktion (DH) sowie die Qualitätsanalysen kennen. „Ich wurde sehr gut in die DH-Technik eingearbeitet und kann bei der anstehenden Produktion mithelfen“, beschreibt Lisker ihre ersten Arbeitsinhalte.

KWS UK hat das DH-Labor neu aufgebaut und implementiert derzeit eine neue Methode für die DH-Produktion für die Lisker viel mikroskopiert, um die Entwicklungsstadien der Mikrosporen zu identifizieren. „Bei der Etablierung einer neuen Methode mitzuarbeiten, ist sehr spannend. Ich werde vollständig in den Prozess mit einbezogen und kann sehr viel lernen.“

Ein weiterer Themenkomplex ist die Halmbruch-Krankheit, eine typische Fruchtfolgekrankheit, durch die die Ertragsverluste sehr hoch sein können. Im Labor hilft Lisker beim Kultivieren und Übertragen des Halmbruch-Pilzes auf Haferkörner, die später auf dem Feld ausgebracht werden, um den Krankheitsdruck zu erhöhen. Das Ausbreiten einer anderen Krankheit im Feld konnte Lisker bereits miterleben, einen Tag lang half sie dabei, mit Rost befallene Pflanzen zu setzen. Außerdem kann sie viele Züchter bei ihrer täglichen Arbeit begleiten und lernt dadurch verschiedenste Methoden kennen, wie z.B. die Winter- und Sommerweizenzüchtung und die Hybridweizen-Produktion.

Für Lisker passen die Inhalte der Arbeit in England genau zu ihrem Schwerpunkt der Pflanzenzüchtung, für den sie sich innerhalb ihres Masterstudiengangs der Agrarwissenschaft entschieden hat. „Ich finde einfach, dass es ein spannendes und vielseitiges Fachgebiet ist. Besuche bei Züchtungsfirmen und Gesprächen mit Pflanzenzüchtern haben mich darin bestärkt, dass diese Fachrichtung genau den Vorstellungen für meinen zukünftigen Berufsweg entspricht“, erklärt Lisker ihre Motivation, sich für das KWS Ferdinand-von-Lochow-Stipendium zu bewerben.

Auch Aspekte neben der Forschungsarbeit sind für sie von Bedeutung. „Ich kann meine Sprachkenntnisse vertiefen und der Austausch mit den Kollegen ist eine tolle Erfahrung. Beruflich und persönlich ist es ein wichtiger Schritt für mich “, findet Lisker.

Diese Weitsicht war auch ein wesentlicher Aspekt, warum die Auswahl für das KWS Ferdinand-von-Lochow-Stipendium auf die 25-jährige Nachwuchswissenschaftlerin fiel. „Wir sehen bei Antonia Lisker den notwendigen Unternehmensgeist und Forscherdrang gepaart mit einem methodischen Ansatz“, begründete der Geschäftsführer der KWS Lochow GmbH, Jürgen Leitzke, bei der Auszeichnung der Stipendiaten auf der Agritechnica 2015 in Hannover.

Über das KWS Ferdinand-von-Lochow-Stipendium:

Mit dem KWS Ferdinand-von-Lochow-Stipdendium werden von der KWS Lochow GmbH in Wohlde  in Zusammenarbeit mit Bildungsträgern die Pionierarbeit und Errungenschaften des „Roggenkönigs“  Ferdinand von Lochow III. (1849-1924) gewürdigt. Außerdem dient die Förderung der vornehmlich agrarwissenschaftlichen Aus- und Fortbildung als Ansporn für Unternehmergeist bei Nachwuchstalenten.

Derzeit werden neben Antonia Lisker (Universität Halle) mit Julius Meine (Hochschule Osnabrück) und Naresh Bomma (Universität Hohenheim) auch zwei weitere Studenten in Kooperation mit den jeweiligen Hochschulen mit dem Stipendium gefördert.  Für ein Jahr erhalten sie 500 Euro monatlich. Zentraler Bestandteil des Stipendiums ist ein zehnwöchiges Praktikum an einem der weltweiten KWS Standorte.

Das Stipendium dient als verbindendes Element zwischen Tradition als Basis und Innovation für die Zukunft. Aus der Erfahrung in der Vergangenheit lasse sich Bewusstsein und Verständnis für die Gegenwart gewinnen und die Zukunft gestalten, betonte auch der Urenkel des „Roggenkönigs“ Ferdinand von Lochow VI, bei der Premierenverleihung im vergangenen Jahr.

Ferdinand von Lochow III. (1849-1924) begann 1881 als Landwirt auf seinem Rittergut in Petkus mit der Züchtung von Winterroggen. Mit der von ihm dort erstmals verwendeten „Einzelpflanzenauslese mit Nachkommenschaftsprüfung“ erzielte er 1882 überragenden Erfolg und legte den Grundstein für den Ertragsfortschritt von heute und die heutige KWS Lochow GmbH.

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Erstes eigenes WCH-Stipendium vergeben

WCH-Stipendiatin Christin Mannewitz (Foto: Markus Scholz)
WCH-Stipendiatin Christin Mannewitz (Foto: Markus Scholz)

Der natur- und wirtschaftswissenschaftliche Forschungsverbund WissenschaftsCampus Halle – Pflanzenbasierte Bioökonomie (WCH) fördert ab dem 1. November die Studentin Christin Mannewitz von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Die Studentin in Textildesign untersucht das Potential pflanzlicher (Rest-)Stoffe für die Materialentwicklung und stellte bereits in ersten Versuchen aus landwirtschaftlichen Abfällen kompostierbare Tüten her. Für ein halbes Jahr wird sie für die Realisierung ihrer Masterarbeit monatlich den BaföG-Höchstsatz erhalten.

Mit ihrer Bachelorarbeit hatte Christin Mannewitz mit Hilfe der Technik des Papierschöpfens aus unterschiedlichsten Pflanzenabfällen wie beispielsweise Stroh oder Rahbarbar- und Spargelschalen ein eigenes Material entwickelt, das genug Festigkeit hat, um daraus Taschen oder ähnliche Produkte zu fertigen. Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden die begonnenen Experimente zur Papierherstellung nun weiterentwickelt. Im Vordergrund steht die experimentelle Auseinandersetzung mit dem Material in Hinsicht auf Ästhetik, Stabilität und Verarbeitung zu einem Produkt. Im Sinne einer Kreislaufwirtschaft werden weitere, tiefergehende Experimente in Bezug auf Haltbarkeit und Beschichtungen durchgeführt. Die theoretische Auseinandersetzung der Arbeit setzt sich mit den Hintergründen der Bioökonomie, deren Notwendigkeit sowie Kritik auseinander.

Vor dem Hintergrund immer knapper werdender Ressourcen ist es unter anderem erforderlich, die umfassende Nutzung aller Pflanzenteile weiter zu verbessern, um pflanzliche, gesunde Nahrungsmittel und Produkte für die Weltbevölkerung bereitzustellen. Eines der Ziele des WCH als vom Land Sachsen-Anhalt und der Leibniz-Gemeinschaft geförderter Zusammenschluss von Experten auf dem Gebiet der Pflanzen-, Agrar-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und der Biotechnologie, ist es, die Lehre in diesem Bereich zu stärken und dabei auch transdisziplinär zu arbeiten. Auf Initiative des WCH konnten bisher drei Industriestipendien für Masterstudierende des Studiengangs Nutzpflanzenwissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eingeworben werden. Bei dem Stipendium für das Projekt der Burg-Studentin handelt sich um das erste eigens vom WCH vergebe Stipendium.

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KWS Ferdinand von Lochow Stipendium

Verleihung des KWS Ferdinand-von-Lochow-Stipendiums: Stipendatin Antonia Lisker in der Mitte

Auf der Agritechnica in Hannover wurden erstmals drei Studentierende mit dem KWS Ferdinand-von-Lochow-Stipendium ausgezeichnet. Die weltgrößte Messe für Landwirtschaftstechnik, die mit 450.000 Gästen den Besucherrekord einstellte, bot dabei den perfekten Rahmen für die Premierenverleihung des von KWS GETREIDE in Bergen-Wohlde ausgelobten Stipendiums, mit dem im Sinne des „Roggenkönigs“ Ferdinand von Lochow der Pioniergeist und unternehmerisches Denken junger Nachwuchstalente gefördert werden sollen.

Antonia Lisker (Universität Halle-Wittenberg), Naresh Bomma (Universität Hohenheim) und Julius Meine (Hochschule Osnabrück) sind die drei ersten ausgezeichneten Studierenden, deren agrarwissenschaftliche Aus- und Fortbildung unterstützt wird. Sie hatten sich mit ihrem Forschungsprojekt beworben und wurden von KWS GETREIDE in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Bildungsträgern ausgewählt. Alle drei überzeugten mit ihren unterschiedlichen Forschungsprojekten.

Für ein Jahr erhalten sie 500 Euro monatlich. Zentraler Bestandteil des Stipendiums ist ein zehnwöchiges Praktikum an einem der KWS Standorte weltweit. „Wir sehen in den drei Stipendiaten den notwendigen Unternehmergeist und Forscherdrang gepaart mit einem methodischen Ansatz“, begründete der Geschäftsführer der KWS Lochow GmbH, Jürgen Leitzke, die Auswahl der Stipendiaten.

Nach einem gemeinsamen Messerundgang, bei dem die Neuigkeiten rund um den Getreideanbau im Fokus standen, wurden die Stipendien bei einer Feierstunde verliehen, zu der auch der Urenkel des „Roggenkönigs“, Ferdinand von Lochow VI, angereist war. In seiner Ansprache und einem kurzen historischen Rückblick auf das Unternehmen machte er die Bedeutung von Traditionen deutlich. Auf beeindruckende Weise stellte er dabei Parallelen zur aktuellen Flüchtlingssituation dar, war er doch selbst im zweiten Weltkrieg Flüchtling gewesen. Aus der Erfahrung in der Vergangenheit lässt sich Bewusstsein und Verständnis für die Gegenwart gewinnen und die Zukunft gestalten. „Tradition ist unsere Basis, Innovation unsere Zukunft“, betonte von Lochow VI.

Die HochschulvertreterInnen unterstrichen in ihren Beiträgen die wichtige praktische Erfahrung, die durch das Stipendium neben der Forschungsarbeit ermöglicht wird. Das mehrwöchige Praktikum an einem internationalen Standort der KWS und den daraus resultierenden Einblicken in die Unternehmenswelt nannten dann die Studierenden auch als wesentlichen Motivationsgrund für ihre erfolgreiche Bewerbung. Jedem, der sich für Pflanzenwissenschaft interessiert, könne man dieses Stipendium empfehlen, meinten sie. Es helfe ganz sicher dabei, die beruflichen und persönlichen Ziele zu erreichen.

 

Drei Fragen an die KWS Ferdinand-von-Lochow-Stipendiatin Antonia Lisker

Antonia Lisker ist 25 Jahre alt, kommt gebürtig aus Halle und studiert im dritten Master-Semester Agrarwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

// Was hat dich motiviert, dich um das KWS Ferdinand-von-Lochow-Stipendium zu bewerben?

Als uns das Stipendium in einer Vorlesung an der Uni vorgestellt wurde, hat es mich sofort sehr interessiert. Ich habe aber erstmal gezögert, mich zu bewerben, weil ich mir nicht ganz sicher war, ob ich den hohen Ansprüchen schon gerecht werde. Mein Dozent hat mich in einem Gespräch darin bestärkt, dass es sich für mich sicher lohnt, mich zu bewerben. Ich hatte schon in meinem Bachelorstudium für Biologie mein Interesse für Pflanzen entdeckt. Deshalb habe ich entschieden, mich im Masterstudium Agrarwissenschaften dem spannenden und vielseitigen Fachgebiet der Pflanzenzüchtung zu widmen. Ich konnte auch schon mit Züchtungsfirmen und Züchtern sprechen, so dass ich mir jetzt sicher bin, dass ich in der Pflanzenzüchtung arbeiten möchte. In meiner Masterarbeit werde ich mich mit dem Projekt der Weizen-MAGIC Population WM800 beschäftigen, von daher ist die Unterstützung durch dieses Stipendium perfekt.

// Was erwartet dich in den kommenden zwölf Monaten und worauf freust du dich am meisten?

Das Stipendium ermöglicht eine tolle Verbindung von Theorie und Praxis. Ich erhoffe mir also sehr viele praktische Einblicke für die Forschungsarbeit, aber auch in die Unternehmenswelt insgesamt. Am meisten freue ich mich auf das zehnwöchige Praktikum, das ich im März und April 2016 in England bei KWS UK absolvieren werde. Dabei geht es um die Doppelhaploiden-Herstellung, wovon ich in meinem Studium schon viel gehört habe. Ich freue mich, Einblick in dieses spannende Aufgabenfeld zu bekommen. Zu der Kombination zwischen Theorie und Praxis kommt aber noch der interkulturelle Aspekt durch die Erfahrungen im Ausland, die mir bisher noch fehlen. Neben dem Forschungsinteresse möchte ich dort meine Sprachkenntnisse verbessern und mich persönlich weiterentwickeln.

// Welche Perspektiven erhoffst du dir durch das Stipendium?

Ich denke, dass sich die Vorteile des Stipendiums nicht nur auf die zwölf Monate beschränken, sondern darüber hinaus viele Perspektiven für meine berufliche Zukunft eröffnen werden. Ich sehe die Förderung als große Chance, Einblicke und Kontakte in die Unternehmenswelt bei KWS zu bekommen. Von diesen Erfahrungen werde ich ganz sicher später profierten und weiß schon jetzt, dass ich mich über eine weitere Zusammenarbeit sehr freuen würde.

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Bayer CropScience fördert Nachwuchs der halleschen Pflanzenzüchtung

Die MLU-Studentin Ulrike Beukert bei der Übergabe des Stipendiums. (Quelle: WissenschaftsCampus Halle/ Markus Scholz)
Die MLU-Studentin Ulrike Beukert bei der Übergabe des Stipendiums. (Quelle: WissenschaftsCampus Halle/ Markus Scholz)

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) haben gemeinsam mit der Bayer CropScience AG ein Stipendium für den Masterstudiengang Nutzpflanzenwissenschaften ausgelobt. Als erste Stipendiatin kann sich Ulrike Beukert über die finanzielle Unterstützung für ihr zweijähriges Masterstudium freuen. Diese Nachwuchsförderung wurde auf Initiative des WissenschaftsCampus Halle – Pflanzenbasierte Bioökonomie (WCH) ins Leben gerufen.

Das Stipendium mit einem der weltweit führenden Agrarunternehmen entspricht dem Bafög-Höchstsatz (derzeit 670 €). Im Rahmen des Stipendiums sind ein zweimonatiges Betriebspraktikum sowie eine Masterarbeit auf der Grundlage von Daten der Zuchtprogramme der Bayer CropScience AG vorgesehen. „Durch die gezielte Nachwuchsförderung sollen exzellente Studierende motiviert werden, ihre Kenntnisse im Bereich der Pflanzenzüchtung sowie der Bioökonomie zu vertiefen. Das Stipendium ist ein wichtiger Schritt, um die Lehre und Ausbildung von zukünftigen Fachkräften im Bereich der pflanzenbasierten Bioökonomie in Sachsen-Anhalt zu stärken", sagt Prof. Dr. Klaus Pillen, einer der zwei Sprecher des WCH. Er wird gemeinsam mit Prof. Dr. Reif, dem Leiter der Abteilung Züchtungsforschung des IPK in Gatersleben, die Studentin wissenschaftlich betreuen.
Durch die Bemühungen des WCH besteht bereits ein Stipendium mit dem ebenfalls international führenden Agrarunternehmen Syngenta Seeds GmbH. Es ist geplant, beide Förderung längerfristig zu gestalten und die Stipendien regelmäßig auszuloben. Darüber hinaus sind weitere Kooperationen zur Nachwuchsförderung mit der Agrarindustrie in Planung.
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Nicht nur ein zartes Pflänzchen: Nachwuchsförderung für die Pflanzenzüchtung

Jochen Reif, Norman Philipp, Klaus Pillen, Gunther Stiewe (v.l.n.r.)
Norman Philipp bei der Stipendiumsübergabe mit Jochen Reif, Klaus Pillen und Gunther Stiewe (v.l.n.r.)

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) hat gemeinsam mit der Syngenta Seeds GmbH ein Stipendium für den Masterstudiengang Nutzpflanzenwissenschaften ausgelobt. Als erster Stipendiat kann sich Norman Philipp über die finanzielle Unterstützung für sein zweijähriges Masterstudium freuen.

Philipp hat sich während seines Bachelorstudiums durch hervorragende Leistungen im Fachgebiet Pflanzenzüchtung ausgezeichnet. Er wurde nach der Nominierung durch die Professur für Pflanzenzüchtung, Prof. Dr. Klaus Pillen, in einem Bewerbungsverfahren von Syngenta ausgewählt. Das Stipendium entspricht dem Bafög-Höchstsatz. Es umfasst außerdem ein zweimonatiges Betriebspraktikum sowie eine Masterarbeit in Absprache mit Syngenta. Die in Bad Salzuflen ansässige Syngenta Seeds GmbH ist eines der international führenden Pflanzenzüchtungsunternehmen.

Pillen, ist Sprecher des WissenschaftsCampus Halle (WCH) und hat sich als solcher das Ziel gesetzt, die Lehre und Ausbildung von Studierenden im Bereich der pflanzenbasierten Bioökonomie zu stärken. Mit Hilfe dieses finanziellen Anreizes will er das Interesse der Studierenden für die Belange der Bioökonomie wecken. Im Land Sachsen-Anhalt sind zahlreiche Agrarunternehmen mit Ausrichtung Pflanzenzüchtung ansässig. Der Bedarf an fähigem, wissenschaftlichem Nachwuchs im Bereich der Bioökonomie ist somit vorhanden. Es ist geplant, die Förderung längerfristig zu gestalten und das Stipendium mit Syngenta regelmäßig auszuloben. Darüber hinaus soll das Stipendium beispielhaft für weitere geplante Kooperationen mit der Agrarindustrie sein.