Direktorium
Der Wissenschafts Campus Halle wird durch ein Direktorium geleitet, das sechs fachlich einschlägig ausgewiesene Professoren aus dem Gründungsmitgliedern umfasst, von denen drei den jeweiligen Leibniz-Instituten und drei der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg angehören. Dem gewählten Direktorium, stehen die Dekane der Naturwissenschaftlichen Fakultät I und der Naturwissenschaftlichen Fakultät III der MLU, sowie jeweils ein Vertreter der assoziierten Mitglieder beratend zur Seite. Desweiteren gehört Prof. Dr. Markus Pietzsch u.a. als Mitglied des Lenkungsausschuss des SpitzenCluster BioEconomy als beratendes Mitglied dem Direktorium an, um den Brückenschlag zwischen dem SpitzenCluster und dem WCH zu gewährleisten.
Die Aufgaben des Direktoriums umfassen:
- die Verwaltung und Verwendung der verfügbaren Mittel
- die Gestaltung des Forschungs- und Lehrprogamms
- die Förderung der Einwerbung von Drittmitteln
- die Veröffentlichung bzw. Verwertung von Arbeitsergebnissen zu unterstützen
- Etablierung einer Informationsplattform des WCH, welche den Wissens- und Technologietransfer mit geeigneten Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft fördert
Das Direktorium wird durch Dr. Anne-Laure Tissier unterstützt (siehe Kontakt).
Die Mitglieder des Direktoriums
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Prof. Dr. Markus Pietzsch studierte von 1983 bis 1989 Chemie an der TU Braunschweig. Zwischen 1989 und 1992 erarbeitete er dort seine Dissertation zum Thema “Purification and characterization of a hydantoin racemase from Arthrobacter aurescens DSM 3747“ Im Anschluss blieb er der TU Braunschweig als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Screening auf enzymatische Umsetzung verschiedener Hydantoine zu den korrespondierenden Aminosäuren erhalten. Im Sommer 1992 wechselte er als Post-Doktorand in die Abteilung Enzymtechnologie der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung mbh (GBF); heutiges Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung.
1993 wurde er Leiter der Arbeitsgruppe Biokatalyse und Enzymtechnologie am Institut für Bioverfahrenstechnik an der Universität Stuttgart. Im November 1999 erfolgte die Habilitation an der Universität Stuttgart im Fachgebiet „Technische Mikrobiologie“. 2000 zog es ihn als Verwalter der Professur für Biochemie und Biotechnologie nochmals zurück an die TU Braunschweig bevor er 2001 Professor für die Aufarbeitung biotechnologischer Produkte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurde. Darüber hinaus war er bis 2005 als Prodekan Fachbereich Ingenieurwissenschaften tätig und hatte den Vorsitz im Prüfungsausschuss Ingenieurwissenschaften inne. Seit 2006 leitet er die Abteilung Aufarbeitung biotechnologischer Produkte am Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie.
Die Hauptarbeitsgebiete von Herrn Pietzsch sind Downstream Processing, Biokatalyse und Enzymtechnologie. Seine Forschungsinteressen gelten der Biokatalyse/Biotransformationen (u. a. N-Glykosylierung in-vitro), neuen Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen, Metabolic Engineering & Directed evolution, Prozeßentwicklung zur Produktion von Biopharmaceuticals, der Biotechnologie gasförmiger Substrate (u. a. CO2, Methan) und der Bioökonomie / Bioraffinerie.
Von 2008 bis 2017 war er Vorsitzender des Agrochemischen Institutes Piesteritz (AiP) e. V., Aninstitut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und von 2012 bis 2017 wissenschaftlicher Koordinator im BMBF-Spitzencluster BioEconomy. Seit 2012 ist er Mitglied im Beirat und seit 2017 Vorsitzender des Beirats es Fraunhofer Zentrums für Chemisch-Biotechnologische Prozesse (CBP), Leuna. Seit 2015 ist er ebenfalls Mitglied im Beirat des BioEconomy e.V. Im Januar 2020 wurde er in das Direktorium des WissenschaftsCampus-Halle – Pflanzenbasierte Bioökonomie (WCH) gewählt und gleichzeitig zum Sprecher des WCH ernannt.

Professor Wessjohann studierte als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und des DAAD von 1981-1987 Chemie in Hamburg und Southampton (GB). Er promovierte 1990 bei Prof. de Meijere in Hamburg (Studienstiftung) nach einem zwischenzeitlichen 2-jährigen Aufenthalt in Oslo (N) bei Prof. Skattebøl, gefördert mit einer Royal Norwegian Postdoctoral Fellowship. Nach Abschluß der Promotion ging er 1990 nach Brasilien um am Aufbau eines Chemie-Institutes mitzuwirken (GIZ, damalige GTZ), und anschließend als Fedor-Lynen-Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung an die Stanford University (USA) um bei Prof. Paul Wender an der Totalsynthese des pflanzlichen Krebswirkstoffes Taxol® mitzuwirken. Zurück in Deutschland habilitierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU, 1992-1998) im Fach Organische Chemie über Themen der Metallorganik und Biokatalyse. 1997 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl Bioorganische Chemie der Vrije Universiteit Amsterdam (NL), wo er von 1998 bis 2000 tätig war. 2000 erhielt er Rufe auf Lehrstühle an die Universitäten Stuttgart, Bayreuth und nach Halle, letzteren in Kombination mit der Position als Abteilungsdirektor Natur- und Wirkstoffchemie am Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB), der angenommen wurde. Seit 2010 ist er geschäftsführender Direktor des IPB.
Die Interessen von Prof. Wessjohann gelten der Entdeckung und Anwendung von bioaktiven Naturstoffen aus Pflanzen und Pilzen, der Herstellung von Wirkstoffen und verbesserten Derivaten durch chemische und biologische Synthesemethoden, z.B. durch pflanzliche Enzyme und fermentative Verfahren, der Aufklärung der Wirkmechanismen, alles mit Unterstützung durch wissenschaftliche Informatik, und der Anwendung in Medizin, Agrochemie, funktionellen Lebensmitteln, Lebensmittelzusatzstoffen und der Kosmetik.
Professor Wessjohann ist Mitgründer von vier Firmen, erhielt den Microsoft IT-Gründerpreis und den Gründerpreis der Stadt Halle, hat über 230 Publikation und ca. 20 Patentanmeldungen. Er ist im Fachgutachterausschuß des DAAD und der Alexander von Humboldt-Stiftung, Sprecher des Wissenschafts Campus Halle , Mitgründer des "Halle Institute of Science and Technology" (HIST), Vertreter des IPB beim Deutschen Biodiversitätszentrum (iDiv). Er ist u.a. aktiv bei der Deutsch-Brasilianischen Wissenschafts-Koordination, im Management Committee der COST-Action "PlantEngine", hält eine Gastprofessur an der King Saud Universität in Saudi-Arabien (KSU), und ist Ehrenmitglied der argentinischen Gesellschaft für Organische Chemie.

Prof. Dr. Alfons Balmann studierte zwischen 1983 und 1989 Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt Agrarökonomik an der Georg-August-Universität Göttingen. Zwischen 1990 und 1994 erarbeitete er dort seine Dissertation zum Thema Pfadabhängigkeiten von Agrarstrukturentwicklungen für die er im Jahr 1996 mit dem Preis der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus ausgezeichnet wurde. Im Frühjahr 1994 wechselte er als Wissenschaftlicher Assistent an die Humboldt-Universität zu Berlin, wo er im Jahr 2000 in Agrarökonomie habilitierte. In 1996 verbrachte er einen halbjährigen Aufenthalt als Visiting Scholar an der University of Southern California in Los Angeles. Nach Zwischenaufenthalten als Vertretungsprofessor im Bereich Landwirtschaftliche Betriebslehre an der FH Neubrandenburg und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in 2001 und 2002 übernahm er im Herbst 2002 die Leitung der Abteilung für Betriebs- und Strukturentwicklung im Ländlichen Raum am Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO). Dort ist er seitdem Mitglied des Direktoriums. Zudem ist er seit 2003 gemeinsam berufener Professor an der Martin-Luther-Universität.
Die Hauptarbeitsgebiete von Herrn Balmann liegen neben dem Bereich des Agrarstrukturwandels in Mittel- und Osteuropa vornehmlich in der Analyse und Bewertung von Agrarpolitiken. Diese Analysen stützen sich neben empirischen Arbeiten vornehmlich auf der Nutzung von Methoden aus dem Bereich des Computational Economics, wie Agentenbasierte Modelle und Genetische Algorithmen, die seine Arbeitsgruppe ebenfalls für simulationsgestützte Analysen zur Investitionstheorie unter Unsicherheit und räumlicher Marktmacht nutzt.
Seit 2012 ist Herr Balmann Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates für Agrarpolitik des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie seit 2010 des Zukunftsforums Landwirtschaft und Forst des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus engagiert er sich im Lenkungsausschuss Europa und der Arbeitsgruppe Internationalisierung der Leibniz-Gemeinschaft sowie im Direktorium der Interdisziplinären Wissenschaftlichen Einrichtung Genossenschafts- und Kooperationsforschung an der. Martin-LutherUniversität.

Prof. Deising studierte Agrarwissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (1976 – 1982) und promovierte im Jahre 1987 im Institut für Botanik in der Arbeitsgruppe „Pflanzenphysiologie". Von 1988 – 1996 untersuchte er an der Universität Konstanz mit biochemischen Methoden die Differenzierung von Infektionsstrukturen des Ackerbohnenrostes Uromyces viciae-fabae, schloss im Jahre 1996 die Habilitation ab und erhielt die venia legendi für die Fächer Phytopathologie und Pflanzenphysiologie. In den Jahren 1989 und 1992 nahm H.B. Deising Forschungsaufenthalte in den U.S.A. in den Arbeitsgruppen von W.E. Timberlake, University of Georgia, Athens, GA, und R.L. Nicholson, Purdue University, West Lafayette, IN, wahr. Seit Oktober 1997 ist H.B. Deising C4-Professor für Phytopathologie und Pflanzenschutz der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wo die Identifizierung und Charakterisierung pilzlicher Pathogenitätsgene im Vordergrund seiner Arbeiten stehen. Rufe an die Universitäten Kopenhagen und Hohenheim wurden abgelehnt.
Prof. Deising ist geschäftsführender Direktor des Interdisziplinären Zentrums für Nutzpflanzenforschung (IZN), Halle, Direktor des Wissenschafts Campus Halle - Pflanzenbasierte Bioökonomie (WCH) und 2. Vorsitzender der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft (DPG)

Prof. Pillen begann seine wissenschaftliche Laufbahn mit dem Studium der Agrarwissenschaften (1982-1988) an der Universität Bonn. Danach ging er an die Ludwig-Maximilians Universität (LMU) München (1989-1992) und promovierte in der Pflanzenmolekularbiologie. Anschließend gewann er ein Stipendium der "Human Frontier Science Organization" und arbeitete drei Jahre (1993-1995) als "post-doc" in der Molekulargenetik der Pflanzen an der Cornell University, USA. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland arbeitete er an der Universität Bonn (1996-2006), um sich zu habilitieren und als Forscher und Lehrer in der Molekularen Pflanzenzüchtung tätig zu sein. Von 2006 bis 2008 leitete er die unabhängige Forschergruppe für Gerstengenetik am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung (MPI-PZ) in Köln. Seit April 2008 ist er Leiter der Professur für Pflanzenzüchtung an der Martin-Luther-Universität (MLU) Halle-Wittenberg.
Das besondere Forschungsinteresse von Prof. Pillen gilt der Untersuchung der genetischen Diversität in Gerste und Weizen und ihrer Nutzung mit Hilfe der Molekularen Pflanzenzüchtung.
Aktuell dient Prof. Pillen der wissenschaftlichen Gemeinschaft als Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung in Bonn, der Günther- & Anna-Wricke-Stiftung, Hannover, des Interdisziplinären Zentrums für Nutzpflanzenforschung (IZN)in Halle, des Wissenschafts Campus Halle - Pflanzenbasierte Bioökonomie (WCH) und des Wissenschaftlichen Koordinierungskomitees (SCC) der deutschen Pflanzenbiotechnologieinitiative. Im Jahr 2012 wurde Prof. Pillen zum Mitglied des Fachkollegiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gewählt. Im April 2011 wurde Prof. Klaus Pillen als einer von zwei Sprechern des Wissenschafts Campus Halle - Pflanzenbasierte Bioökonomie gewählt. Im Januar 2020 musste er aus beruflichen Gründen den Sprecherposten abgeben, bleibt dem WCH jedoch weiterhin als Direktoriumsmitglied erhalten.

Als Leiter der Abteilung für Physiologie und Zellbiologie am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben gehört Prof. Nicolaus von Wirén zu den Gründungsmitgliedern des WissenschaftsCampus Halle.
Prof. von Wirén studierte Agrarbiologie an der Universität Hohenheim und promovierte 1994 in der Pflanzenernährung über Eisenmobilisierungsstrategien bei Nutzpflanzen. Unterstützt durch ein Stipendium des Japanischen Außenministeriums nutzte er 1992 einen einjährigen Forschungsaufenthalt an der Universität Tokyo, Japan, zum Erlernen molekularbiologischer Methoden bevor er mithilfe eines EMBO- und Alexander-von-Lynen Stipendiums 1995 an die INRA/CNRS Montpellier, Frankreich ging, um biochemische Aspekte der Eisenaufnahme von Pflanzen zu untersuchen. Danach verbrachte er zwei Monate am King's College London, um Prozesse der Eisenkomplexbildung zu untersuchen. 1996 übernahm er zunächst eine Assistentenstelle am Botanischen Institut der Universität Tübingen bevor er 1999 dort eine eigenständige Arbeitsgruppe am Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen (ZMBP) etablierte, die sich primär der Identifizierung und Charakterisierung von pflanzlichen Ammonium- und Harnstofftransportern widmete. Nach seiner Habilitation im Fach Pflanzenphysiologie an der Universität Tübingen nahm er 2001 den Ruf an die Universität Hohenheim an, wo er den Lehrstuhl für Pflanzenernährung übernahm. 2005 verbrachte er eine Forschungssemester am Australian Center for Plant Functional Genomics in Adelaide, Australien. Im April 2009 wechselte er an das IPK Gatersleben, wo er eine Arbeitsgruppe zur „Molekularen Pflanzenernährung" leitet.
In der Forschung gilt sein hauptsächliches Interesse den Mechanismen und der Regulation der Nährstoffaufnahme über die Wurzeln, der morphogenetischen Wirkung von Pflanzennährstoffen sowie pflanzlicher Mechanismen der Nährstoffeffizienz.

Prof. Humbeck hat an der Philipps-Universität Marburg Chemie mit der Ausrichtung Biochemie studiert (1975-1981). Seine Doktorarbeit hat er über Chloroplastenentwicklung bei einer einzelligen Grünalge angefertigt (1981-1984). Gefördert durch ein Forschungstipendium der DFG hat er als „post-doc" an der Oregon State University in USA über Carotinoidbiosynthese geforscht. Seine Habilitation erfolgte 1990 an der Philipps-Universität Marburg. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of California (1994-1995) war er von 1996-1997 Hochschuldozent am Botanischen Institut der Universität zu Köln. Seit 1998 ist er Professor am Institut für Biologie der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg im Bereich Pflanzenphysiologie.
Prof. Humbeck beschäftigt sich in seiner Forschung mit Alterungsprozessen bei Pflanzen, mit Reaktionen auf abiotischen Stress und mit der epigenetischen Steuerung der Blattseneszenz.
Prof. Humbeck ist Direktoriumsmitglied des Interdisziplinären Zentrums für Nutzpflanzenforschung (IZN), Halle, des Wissenschafts Campus Halle - Pflanzenbasierte Bioökonomie (WCH) und des Agrochemischen Instituts Piesteritz (AIP).
Im Januar 2020 musste Prof. Humbeck das Direktorium aus beruflichen Gründen verlassen.