Allgemeine Definition Bioökonomie

In der „Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030" wird der Begriff Bioökonomie heute wie folgt definiert:

„Das Konzept der Bioökonomie erfasst die Agrarwirtschaft sowie alle produzierenden Sektoren und ihre dazugehörigen Dienstleistungsbereiche, die biologische Ressourcen – wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen – entwickeln, produzieren, ver- und bearbeiten oder in irgendeiner Form nutzen. Sie erreicht damit eine Vielzahl von Branchen wie Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau, Fischerei und Aquakulturen, Pflanzen- und Tierzüchtung, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie sowie die Holz-, Papier-, Leder-, Textil-, Chemie- und Pharmaindustrie bis hin zu Teilen der Energiewirtschaft."

Diese Themenfelder werden im Englischen als 4Fs (Feed, Food, Fibre and Fuel) bezeichnet. Im europäischen Raum spricht man von „knowledge based bio-economy" (KBBE), der wissensbasierten Bioökonomie. „Wissensbasiert" und „biobasiert" sind die beiden Kernelemente dieses von großer Vielfalt geprägten Bereichs. Forschung und Entwicklung im Bereich Bioökonomie verzahnen klassische akademische Bereiche, wie die Agrar- und Ernährungsforschung, mit neuen Forschungsfeldern, wie etwa der weißen, der grünen oder der roten Biotechnologie. Hier wird die Biotechnologie in den nächsten Jahren zahlreiche Wirtschaftsbranchen verändern. Insbesondere in den Bereichen Medizin, Gesundheit, Landwirtschaft, Ernährung, aber auch durch die Koppelung biologischer und chemischer Syntheseprozesse für Zwecke der Energieerzeugung und Rohstoffgewinnung.

Durch die Bioökonomie können die vorhanden biologischen Ressourcen durch innovative Verfahren nachhaltiger als bisher genutzt und ihre Anwendungsfelder auf Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse ergänzt werden.